Anmerkung:
Die Programm zur Generierung von stochastischen Texten
wurden von Theo Lutz 1959 für die Zuse Z 22 geschrieben.
Umgesetzt in PHP von Johannes
Auer.
"Bei dem (...) Zufallstext enthielt die Maschine
insgesamt 16 Subjekte und 16 Prädikate, ausgewählt aus F. KAFKA
"Das Schloß":
DER GRAF DER FREMDE DER BLICK DIE KIRCHE
DAS SCHLOSS DAS BILD DAS AUGE DAS DORF
DER TURM DER BAUER DER WEG DER GAST
DER TAG DAS HAUS DER TISCH DER KNECHT
OFFEN STILL STARK GUT SCHMAL NAH NEU
LEISE FERN TIEF SPAET DUNKEL FREI
GROSS ALT WÜTEND
Jedes der gegebenen Subjekte bzw. Prädikate soll gleich
häufig, also mit gleicher Wahrscheinlichkeit auftreten.
Die beiden Elementarsätze eines Paares sollen durch folgende
logischen Konstanten verknüpft werden:
a) durch "und' mit einer relativen Häufigkeit von
1/8
b) durch "oder" mit einer relativen Häufigkeit von 1/8
c) durch "so gilt" mit einer relativen Häufigkeit von 1/8
d) durch einen Punkt "." mit einer relativen Häufigkeit
von 5/8
Als logische Operatoren wurden mit gleicher Häufigkeit
verwendet
der Partikularisator "ein, eine, ein",
der Generalisator "jeder, jede, jedes",
der verneinte Partikularisator "kein, keine, keines" und
der verneinte Generalisator "nicht jeder, nicht jede, nicht jedes".
Ergänzend mag noch darauf hingewiesen werden, daß
man aus diesen Satzteilen 4x16x16 = 1024 verschiedene Elementarsätze
bilden kann. Diese können auf (l024)² verschiedene Arten zu
Paaren von Elementarsätzen kombiniert werden; berücksichtigt
man, daß wir 4 verschiedene Verknüpfungsarten kennen, so ergibt
sich für die gegebene Menge von Satzteilen eine Kombinationsmöglichkeit
von 4x(1024)² = 4174304 verschiedenen Paaren von Elementarsätzen.
Die Maschine hat etwa 50 solcher Paare zufallsmäßig bestimmt...
."
aus: Theo
Lutz: "Stochastische Texte", in: augenblick 4 (1959), H. 1,
S. 3-9
Im Anschluss an den hier zitierten Aufsatz "Stochastische Texte"
wurde eine 35-zeilige Auswahl von Zufallstext abgedruckt. Der Vergleich
mit dem originalen Fernschreiberausdruck zeigt,
dass Theo Lutz von Hand eine Fehlerkorrektur vorgenommen hat. So unterschied
die Maschine nicht zwischen Fremde und Fremder (also "EIN FREMDER"
- "JEDER FREMDE"), vor das zusammengeschriebene "SOGILT"
setzte sie kein Komma und der Punkt schloss an das folgende Wort an. Ich
habe diese Korrekturen in die Ausgabe des Programms eingearbeitet. Der
generierte Text folgt also der korrigierten Druckversion im "augenblick".
Puristen können hier die ZUSE Z 22 Ausgabe abrufen:
weitere Informationen: www.stuttgarter-schule.de
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